Nein, diesen wunderbaren Stoff habe ich leider nicht selbst entworfen. Hätte ich aber gerne, das gebe ich zu.
Es ist Zeit für eine neue Stoffgeschichte:
Als ich diesen Stoff im Laden sah, wusste ich sofort, dass ich endlich nach langer Zeit den Richtigen gefunden hatte. Ich suchte nämlich schon seit einigen Jahren den richtigen Polsterstoff für einen Stuhl, den ich auf der Strasse entdeckt habe. Völlig verwaist, mit etlichen Gebrauchsspuren und wackelig ohne Polster. Irgendwie hatte er aber mein Herz erobert und da ich sowieso einen Stuhltick habe, nahm ich mir vor, ihn wieder aufzumöbeln.
Ich belegte dann kurz darauf einen VHS-Kurs für Möbelrestauration und machte aus dem hässlichen Entlein mit rat- und tatkräftiger Unterstützung wieder einen ansehnlichen benutzbaren Einsitzer. Nur ein Polster fehlte noch. Und wie das immer so ist, vergeht aus den verschiedensten Gründen wieder einige Zeit und der Stuhl hat immer noch keine ordentliche Sitzfläche. Aber, man sieht ja, wenn die Zeit reif ist, findet man den passenden Stoff und die Energie und zack, ist der Stuhl wieder ein richtiges Möbelstück, das man benutzen kann.
Jetzt wird es aber Zeit, ihn vorzustellen.
Gestatten, mein Findelkind im neuen Gewand, der "Shabby und Schick".
Was ich besonders gut an dem glänzenden Stoff finde, ist, dass er bei unterschiedlichem Lichteinfall auch anders aussieht. Ein tolles Material und ich hoffe, er hält mein Rumgezappel beim Sitzen und Nähen noch lange aus. Es ist nämlich mein Arbeitsstuhl. Das Holz des Stuhls habe ich extra so gelassen wie ich es vorgefunden habe. Er wurde natürlich geputzt, aber ich wollte ihn in diesem schönen natürlichen Shabby-Look belassen. Der luxuriöse Stoff ist ein schöner Kontrast dazu. Ich komme mir bei seinem Anblick immer sehr glamourös vor.
Das Polstern habe ich mir alleine zugetraut. Mit ein paar Tipps aus dem Internet zu Werkzeug und dem Vorgang an sich, war es auch gar nicht so schwer.
Die Holzplatte der Sitzfläche ist noch original. Danach habe ich auf Seidenpapier einen Schnittbogen angefertigt, um mir im Fachgeschäft ein Polster aus Schaumstoff zuschneiden zu lassen. Es gibt da verschiedene Materialstärken und Dicken. Man konnte im Laden ausprobieren, worauf man am bequemsten sitzt.
Dann habe ich mir noch einen Vliesstoff aus dicker Naturbaumwolle gegönnt. Das macht das ganze Sitzgefühl noch angenehmer und auch ein bißchen wärmer. Ich habe es gerne gemütlich.
Ja, und dann geht es los. Man legt Sitzplatte und Schaumstoff exakt aufeinander und beides auf den Vliesstoff. Ich habe nichts zusammengeklebt. Es hält ja nachher auch so. Dann schlägt man zuerst den Vliesstoff um die unterste Kante und tackert ihn fest und entsprechend um die Kante gegenüber, damit er schön spannt und es auf der Sitzfläche keine Falten gibt. Wieder festtackern, wenn alles richtig sitzt. Dann macht man sich an die restlichen Seiten und versucht wie in diesem Fall bei den Rundungen, den Stoff in schöne Falten zu legen, immer darauf achtend, dass auf der anderen Seite keine entstehen.
Und am besten auch an den Kanten nicht, aber da habe ich Abstriche machen müssen.
Mit dem schönen Stoff bin ich im Prinzip genauso vorgegangen, habe aber gemerkt, dass das Falten besonders in der letzten Ecke nicht mehr so gleichmäßig wie ich mir das gewünscht hätte, machbar war. Ich bin ja kein Profi. Und es zählt ja die andere Seite. Von unten guckt doch keiner so genau, oder? ;-)
So sieht es nun von unten aus. Eigentlich doch ganz passabel. Die Kanten des Stoffes schlägt man ein und tackert sie dann an der Holzplatte fest. Danach einfach umdrehen und in die Aussparung im Stuhl legen. Draufsetzen und auf diese Weise fest andrücken. Es hat tatsächlich gepasst.
Falls jemand von Euch zu diesem Artikel oder auch den anderen Fragen oder Anregungen hat, beantworte ich alles sehr gerne. Schreib mir einfach eine Email oder einen Kommentar.
Glamouröse Grüße,
Griselda
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