This article is available in English as well. Click here.
Liebe Freund*Innen des nachhaltigen Konsums, liebe Nähfreund*Innen,
auch nach diesem für uns alle sehr besonderen und herausfordernden Jahr 2020 möchte ich eine Nachhaltigkeitsbilanz für mein Konsumverhalten bei Stoffen und Kleidung ziehen.
Im letzten Jahr habe ich meine erste für 2019 geschrieben, die Ihr hier nochmal nachlesen könnt. Da könnt Ihr auch noch mal meine ausführlichen Beweggründe erfahren.
Ich werde in diesem Artikel ab und zu auch Bezug auf 2019 nehmen, damit wir sehen, ob ich mich gebessert habe. :-)
Als Fashionrebel möchte ich mit gutem Beispiel vorangehen bzw. mehr Menschen dazu inspirieren, immer nachhaltiger bei der Wahl und Verwendung ihrer Kleidung zu werden, aber ich möchte uns
auch nicht den Spaß am Spiel mit Kleidung verderben. Zuviel Vernunft blockiert die Kreativität, finde ich! Trotzdem ist es wichtig, dass wir alle bewusster beim Konsum unserer Bekleidung
werden.
Wir Nähnerds wissen ja ohnehin, wieviel Freude es macht, seine Kleidung selbst zu kreieren und mit den eigenen Händen Wirklichkeit werden zu lassen. Dabei haben wir auch erfahren, dass ein T-Shirt nicht nur 9€ kosten kann, weil alleine der Stoff schon in vernünftiger Qualität mehr kostet.
Ich halte mich nicht für jemanden, der jetzt schon alles perfekt macht, aber ich möchte dahin kommen, dass ich bewusster Stoffe und Kleidung verwende und einkaufe.
Ich hoffe, dass wir eines Tages gar nicht mehr darüber nachdenken müssen, ob die Materialien fair und ökologisch einwandfrei hergestellt wurden, weil gar nichts anderes mehr angeboten wird.
Wahrscheinlich wird das ein Traum bleiben, aber träumen darf man ja!
Nun will ich Euch aber nicht mehr auf die Folter spannen und endlich loslegen:
Ich nehme den gleichen Kategorienkatalog wie im letzten Jahr.
Im Netz findet man noch mehr gute Orientierungsmöglichkeiten, um sich einen Überblick über die Nachhaltigkeit des eigenen Kleider -bzw. Stoffschranks zu verschaffen.
Ich schaue z.B. immer gerne bei FASHION REVOLUTION DEUTSCHLAND vorbei, die haben viele Tipps für einen grünen Kleiderschrank.
Es gibt noch viele andere Seiten und Bücher sowie Zeitschriften zum Thema. Ich mache Euch gerne mal eine Liste, wenn Ihr mögt.
Also, meine Kategorien sind:
1.selbstgenähte Kleidung, die fertig geworden ist.
2.selbstgenähte Kleidung, die noch nicht fertig ist, sog. UFOs.
3.second-hand gekaufte oder erworbene Kleidung
4.neu gekaufte Kleidung
Dieses Jahr möchte ich noch eine weitere Kategorie hinzufügen, s. Titel:
5.Was konnte repariert bzw. re -oder upcycelt werden?
6.neu gekaufte Stoffe
7.Was habe ich weggegeben?
1.selbstgenähte Kleidung, die fertig geworden ist.
Coronabedingt hatte ich wohl mehr Zeit zum Nähen als 2019, aber gefühlt habe ich wenig genäht.
Es könnte wohl daran liegen, dass ich in 2020 nicht so viele Gelegenheiten hatte, meine schönen neuen Schöpfungen auszuführen.
Irgendwie ziehe ich in solchen Zeiten noch öfter die gleichen Sachen an als sonst...
Ich beginne mit den Sachen, die ich für mich genäht habe:
Das erste war das weiße Shirt, was Ihr oben im Bild sehen könnt! Der Schnitt ist aus der Burdastyle 2/2020, Nr. 119. Der Stoff ist aus meinem Stofflager. Ich glaube, der ist geerbt. Auf
jeden Fall habe ich den nicht gekauft.
Das Shirt war schnell genäht und ich mag es gern, aber ich habe es höchsten 2x getragen. Das liegt wohl daran, dass ich keine passende Hose dazu habe. Die, die ich auf dem Bild trage, ist
mir eigentlich zu eng. Ja, ich weiß, was Ihr jetzt denkt...-->Kriterium 6! :-) Aber ich brauche sie noch für die Fotos, bis ich eine passende genäht habe.
Das Wickelshirt ist auch aus der Burdastyle 2/2020, Schnitt Nr. 116. Davon gibt es keine Tragefotos, weil mir das Shirt zu eng ist. Der Jersey war nicht dehnbar genug für meinen Brustumfang. Ich finde den Schnitt aber toll und habe schon einen elastischeren Jersey dafür besorgt ( s. Stoffkauf). Vielleicht wird das ja mein Frühjahrsprojekt.
Das himbeerfarbene Wickelshirt fand glücklicherweise schon eine Abnehmerin, der es ausgezeichnet steht.
Ich freue mich immer, wenn ich etwas Selbstgeschneidertes, was mir an mir nicht mehr gefällt, weitergeben kann.
Dieser grüne Cardigan mit Streifen ist für mich etwas ganz Besonderes. Den Stoff hat nämlich eine verstorbene Tante von mir gewebt. Ich habe ihn geerbt. Als ich nach einem passenden Stoff für den Cardiganschnitt Nr. 128 aus der Burdastyle 5/2020 suchte, wusste ich gleich, dass sich der Stoff gut eignen würde. Leider weiß ich nicht, welche Fasern meine Tante verwebt hat, aber es könnte Wolle und Leinen enthalten sein.
Ein schönes Kleidungsstück für den Sommer. Dazu passend möchte ich mir noch eine schwarze Leinenhose nähen. Also habe ich schon zwei Projekte fürs Frühjahr.
Im Sommer hatte ich mal Lust etwas nach eigenem Schnittmuster zu nähen. Um mich in die Materie einzuarbeiten habe ich nach meinen exakten Maßen die obigen beiden einfachen T-Shirts gebastelt.
Der Witz ist, dass der Schnitt ganz gerade ist und ich nur den Halsausschnitt im Stoffbruch ausschneiden musste. Für die Armausschnitte habe ich die Seitennähte offengelassen. Dann noch Bündchen an die Arm- und Halsausschnitte und fertig ist ein perfekt passendes Shirt. Hier konnte ich sehr gut ein paar Jerseyreste verwerten. Davon mache ich mir bestimmt noch ein paar.
Ich habe sie sehr oft getragen, da sie zu fast allen meinen Sachen passen.
Mein absolutes Lieblingsnähprojekt im letzten Jahr war der Wendemantel aus diesem farbenfrohen toll gemusterten Designerstrick. Ein einfacher Schnitt aus der Burdastyle 11/2016, Nr. 123. Ich habe ihn im Rahmen des Mantel-Sew-Alongs von Anke @grenzgaengerdesign genäht und präsentiert und alle Gedanken dazu und noch mehr Fotos könnt Ihr hier, hier und hier nachschauen.
Den Stoff dazu habe ich übrigens Anfang 2020 gekauft und ich freue mich, dass er nicht allzulange ein Schattendasein in meinem Stofflager führen musste.
Auf dem Foto trage ich zu dem Mantel noch einen selbstgenähten schwarzen Rolli. Die Mütze ist aus Jersey und auch selbstgenäht. Die Hose ist gekauft.
Ich möchte aber noch eine Hose aus schwarzem elastischen Velourkunstleder dazu nähen. Die, die ich auf dem Foto trage, geht zwar auch, aber eine Schwarze gefällt mir besser dazu.
Ihr merkt schon, dass ich im Hinterkopf Nähprojekte habe, die zu den vorhandenen Kleidungsstücken passen. Ich will ja, dass nix ungenutzt im Schrank herumhängt.
Dann hatte ich im Dezember noch Lust, mir wieder einen Rolli aus Jerseystoff zu nähen. Die trage ich im Winter am liebsten. Davon kann ich nie genug haben. Ein Muß für meine Basisgarderobe!
Der Schnitt ist aus einem Handbuch für Over-und Coverlockmaschinen von Gaby Seeberg-Wilhelm, "Overlock-Die ersten Stiche".
Im letzten Jahr habe ich die Mehrwertsteuersenkung genutzt und meinen Maschinenpark mit einer Husquarna Huskylock s15 und einer Janome Cover Pro 2000 cpx erweitert. Das sind echt tolle Nähmaschinen, die mir beim Rolli und beim Wendestrickmantel sehr gute Dienste geleistet haben.
Den fliederfarbenen Jerseystoff kennt Ihr aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2019. Da hatte ich ihn neben vier anderen gekauft. Immerhin habe ich von den Vieren schon zwei vernäht, s. auch roter Rolli.
Und dann habe ich es tatsächlich im letzten Jahr endlich geschafft für meinen Mann eine schicke Jogginghose zu nähen. Er trägt sie total gerne.
Sie ist nach einem Schnitt aus einem cut-Magazin.
Besonders die Tascheneingriffe gefallen mir total gut. Ich konnte bei diesem Projekt eine Kordel von einem ausgemusterten Hoodie verwenden und Reste von einem Jeansstoff. Da hüpft das Fashionrebel-Herz vor Freude.
In der Abteilung "Nähen für Andere" dürfen 2020 natürlich die Alltagsmasken nicht fehlen.
Hier zwei Sets für meinen Bruder und seine Frau. Der Oberstoff ist Baumwollwebstoff und der Innenstoff ist aus Biobaumwolljersey.
Die Materialien habe ich alle in meinem Stofflager gefunden.
Ich habe fast die ganze Familie benäht und auch für den Freundeskreis.
Ich muss aber zugeben, dass mir das dann auch gereicht hat. Ich bewundere wirklich jede und jeden, der Tag und Nacht Masken genäht hat. Ich kenne da einige sehr fleißige Menschen. Manchen professionellen Schneider*Innen hat das hoffentlich auch die Geschäftseinbrüche etwas abgefangen.
Leider brauchen wir die lästigen Dinger ja immer noch, aber ich hoffe, wir sind mit Corona durch, wenn ich in einem Jahr die nächste Nachhaltigkeisbilanz schreibe.
Könnt Ihr eigentlich noch? Ich hab ja noch einiges an Kategorien auf der Liste. Ich hoffe, Ihr mögt noch weiterlesen. Ich versuche mich aber kurz zu fassen und Bilder sprechen zu lassen. :-)
Es folgt die zweite Kategorie:
2.selbstgenähte Kleidung, die noch nicht fertig ist, sog. UFOs.
Hier kann ich es kurz machen :-)
Die Jacke, der BH und die Hose, die UFOs aus dem letzten Jahr sind immernoch UFOs. Das muss ich gestehen. Ich will hier nix versprechen, aber der BH und die Jacke sollten dieses Jahr fertig werden!
Dann kommt jetzt noch ein UFO dazu, weil ich das kurz vor Weihnachten angefangen habe.
Vom Jackenschnitt, den Ihr oben im Bild seht, existiert schon ein Probeteil.
Ich möchte den sehr gerne dieses Jahr noch richtig schön nähen. Denn ich kann mir vorstellen, das die Jacke aus den beiden tollen Tweedstoffen sehr gut aussehen wird. Das sind übrigens noch Stoffe von meiner Mama. Ich glaube, sie hat die sogar aus Schottland mitgebracht. Leider kann ich sie nicht mehr fragen.
Die nächste Kategorie ist:
3.second-hand gekaufte oder erworbene Kleidung
Das lustige Bild ist entstanden, als wir uns bei unserem Freund für die Shorts bedanken wollten, die er bei sich ausrangiert hatte.
Eigentlich wollte er nur meinen Mann beerben, aber der mochte die karierten Shorts nicht. Da habe ich sie anprobiert und sie passten. Und weil ich gerne Herrenshorts im Sommer trage, sind sie gleich in meinen Kleiderschrank gewandert.
Mein Mann hat übrigens neben der dunklen Shorts noch ein paar weitere abgestaubt. Second-hand erworbene Kleidung ist eine sehr nachhaltige und ressourcenschonende Art an neue Kleidung zu kommen. Wir waren sehr zufrieden mit unserer Ausbeute.
Es folgt die vierte Kategorie:
4.neu gekaufte Kleidung
Hier habe ich in diesem Jahr doch einige Stücke angeschafft.
Ich brauchte mal wieder anständige Wanderschuhe für Wind und Wetter. Die Alten haben seit 2005 supergute Dienste geleistet, aber mittlerweile sind sie durchgelaufen. Ich hoffe, die neuen halten auch mindestens 15 Jahre.
Die neuen Wanderschuhe (s. Foto) sind super bequem und nachhaltig, denn wenn die Sohlen durchgelatscht sind, kann man sich vom Hersteller neue draufmachen lassen. Das finde ich super.
Dann habe ich mir noch neue Hausschuhe gekauft. Die Alten waren second-hand erworben, aber weil sie selbstgestrickt waren, waren sie schnell durchgelaufen. Die neuen haben eine Gummisohle, da werden sie wohl länger halten.
Ansonsten habe ich mir noch zwei Kaschmirpullover, einen Merinocardigan und einen Oversizestrickpulli aus Baumwolle/Wolle geleistet. Ich kann nicht stricken und habe auch keine Geduld dazu. Ich muss mir daher immer welche kaufen. Ich hoffe, die Sachen halten schön lange. Den Oversizepulli hatte ich schon ziemlich häufig an. Den Cardigan auch.
Die beiden Kaschmirpullis sind im Moment noch zu dünn, aber in der Übergangszeit bestimmt sehr kuschelig. Meine alten Kaschmirpullis waren von meiner Mama geerbt und die sind jetzt irreparabel durchgescheuert.
Vielleicht kann ich daraus noch was neues zaubern.
Für das Frühjahr habe ich mir schon zwei gut zu kombinierende Kleidungsstücke aus Leinen gekauft. Eine Jacke in einer undefinierbaren Farbe, die aber gut zu schwarz passt und ein Shirt in einem schönen marineblau. Die beiden Sachen kann ich gut mit meinen Blue Jeans oder einer schwarzen Hose (will ich ja dieses Jahr noch nähen) kombinieren.
Ich nähe meine Kleidung ja vorwiegend selbst, aber alles selber nähen, kostet zu viel Zeit. Diese Sachen haben zeitlose Schnitte und Leinen ist ein sehr nachhaltiges Material, da werde ich bestimmt lange Freude dran haben.
Dann konnte ich bei einem T-Shirt mit "Baby Groot" aus "Guardians of the Galaxy" nicht vorbeigehen. Das muss ich aber noch ändern, weil es mir zu unförmig ist. Jaja, ich weiß, könnte ein UFO werden.
Dann habe ich noch fünf Unterhosen erstanden, wovon zwei wieder in der Taille zu eng sind, aber die anderen sind ganz okay. Eine könnte mal der Basisschnitt werden, damit ich mir meine Unterhosen in Zukunft selber nähen kann. Mich nervt immer dieses Roulettespiel, ob die gekauften Exemplare gut sitzen oder doch wieder Nieten sind.
Ansonsten habe ich mir noch eine schöne wollweiße Baskenmütze aus Wolle und eine Mütze mit LED Licht geleistet.
Die Wollbaske in einer neutralen Farbe, weil ich Ersatz für meine alte graue brauchte, damit man sie zu allen meinen Jacken und Mänteln passt.
Und die LED-Mütze ist cool, weil ich damit im Dunkeln besser die Schlüssellöcher an unserem Tor und an der Haustür erkenne und natürlich auch besser gesehen werde. Ersetzt auch eine Taschenlampe, wenn man beide Hände braucht. Die ist aber bestimmt nicht ökofair produziert. Ich habe sie im Baumarkt gekauft.
Und hier kommt eine neue Kategorie
5.Was konnte repariert bzw. re -oder upcycelt werden?
Im 2. Weltkrieg galt in England die Devise "Make, Do and Mend!", weil Textilien rationiert waren. Deshalb wurden die Engländer dazu angeregt, aus vorhandenen
Kleidungsstücken neue zu machen oder sie zu reparieren.
Heutzutage haben wir keine Knappheit an Textilien, sondern das Gegenteil, die Überproduktion. Es gibt soviel Kleidung auf der ganzen Welt, dass wir gar keine neue mehr herstellen müssten. Das wäre auch sehr gut, weil wir damit zu einem sehr großen Teil die Umwelt schonen könnten.
Die Textilindustrie ist einer der größten Umweltverschmutzer durch ihre Herstellungsverfahren besonders im Bereich der Textilfärbung, wo unheimlich viel Wasser verbraucht und verschmutzt wird.
Es wäre also gut, wenn jeder Einzelne von uns mit den Kleidungsstücken, die er in seinem Schrank hat, sehr sorgfältig umgeht, damit sie lange halten oder Dinge repariert oder wiederverwertet, indem er etwas Neues daraus macht.
Deshalb gibt es jetzt innerhalb meiner Nachhaltigkeitsbilanz diese neue Kategorie, in der ich erzähle, welche Kleidungsstücke ich reparieren oder verschönern oder einer neuen Bestimmung zuführen konnte.
Im Bild ganz oben könnt Ihr alles sehen, was ich im letzten Jahr reparieren oder zu neuem Leben erwecken konnte. Das ist ein tolles Gefühl, wenn man es mal geschafft hat. Leider gehöre ich zu den Menschen, die solche Projekte gerne sehr lange liegen lassen.
Als eine Freundin mich im letzten Sommer, aber zu sich zum gemeinsamen Nähen einlud, brauchte ich ein paar schnell zu erledigende Nähprojekte, weil
ich Ihr eigentlich ein paar Nähtipps und Kniffe zeigen sollte.
Ich dachte, dass es eine gute Gelegenheit wäre, endlich mal Knöpfe und ausgerissene Taschennähte wieder anzunähen:
Meinen Mann hat es z.B. sehr gefreut, dass ich seine schwarze Jacke wieder schick gemacht habe. Leider hat er schon wieder einen Knopf abgerissen. Grrrr! Nächstes Mal nähe ich den Knopf innen an, damit er nicht wieder am Einkaufswagen hängen bleibt.
Oder die Belege an meiner Bluse oben im Bild mit einem schönen Zierstich zu fixieren und bei meinem Haarband ein neues Gummiband einzuziehen. Das Haarband auf dem Bild oben ist eine Kopie von meinem und wurde verschenkt. Ist ganz leicht zu machen. Und ich konnte gleich den Rollsaumfuß an meiner Nähmaschine ausprobieren.
Wenn man dann am Ende alles wieder in Schuss hat, hat man gefühlt ein paar neue Kleidungsstücke, ohne viel Geld ausgegeben zu haben. Die schwarze Jacke von meinem Mann passt und steht mir nämlich auch. ;-)
Nun kommt die vorletzte Kategorie für die Stoffsüchtigen unter Euch.
6. neu gekaufte bzw. second-hand erworbene Stoffe
Ich habe mir in diesem Jahr doch wieder ein paar geleistet. Bei Stoffen kann ich nur schwer widerstehen.
Es sind hauptsächlich Bekleidungsstoffe. Davon habe ich einen bereits für den Wendemantel vernäht. Der Stoff dürfte Euch bekannt vorkommen.
Den hellblauen Jerseystoff mit dem Lochmuster habe ich extra für das Wickelshirt gekauft, über das ich vorhin erzählt habe. Ich glaube, dass könnte sehr hübsch werden.
Rechts daneben ist ein karierter Stoff aus Baumwollflanell zu sehen. Es sind insgesamt vier Meter. Den gab es auf dem Restetisch billiger und ich weiß auch schon, was ich daraus machen möchte. Es soll ein Jumpsuit werden. In der Burdastyle 4/2020 habe ich einen sehr bequemen Schnitt # 110 entdeckt, der mir super gut gefällt.
Der Stoff darüber ist ein karamel-farbener Wollstoffrest, der aber noch keine Bestimmung hat. Vielleicht mache ich daraus einen Bleistiftrock.
Daneben ist ein toller karierter Viskosestoff aus dem ich ein luftiges Sommerkleid machen möchte.
Dann gibt es noch einen rosafarbenen und einen gestreiften Strickstoff zu sehen, aus dem ich wahrscheinlich einen Cardigan machen werde. Der rosane wird eventuell ein cooler Pulli. Ich habe aber noch nicht den passenden Schnitt gefunden.
Dann gibt es noch die schöne Spitze, auch ein Rest, den ich einfach nur mitgenommen habe, weil ich sie so schön fand. Genauso wie den lila Satin und den gemusterten Stoff dadrunter.
Dann habe ich noch drei Stoffe in der unteren Reihe Mitte, die ich schön fand, aber noch nicht weiß, was ich damit machen möchte. Der mittlere von denen ist ein Futterstoff, der sich aber auch gut als Rückenteil für eine Weste machen würde.
Und der letzte ist ein mintfarbener Sweatshirtstoff mit Lurex für ein Shirt mit V-Ausschnitt und Riegeln in der Taille, was ich in einer Burdastyle gesehen habe. Die finde ich aber gerade nicht.
Ich bin ganz stolz, dass ich in diesem Jahr schon viel gezielter Stoffe eingekauft habe. Es sind zwar doch eine ganze Menge geworden und leider weiß ich bei den meisten auch nicht, ob sie ökofair produziert wurden, aber überwiegend sind sie vom Restetisch oder gezielt für ein Projekt eingekauft, dann ist das für mich auch okay.
Ich finde, die Stoffe, die verkauft werden, sollten immer auch alle Etiketten haben wie die Kleidungsstücke, damit man besser nachvollziehen kann, woraus sie gemacht wurden und wo Sie herkommen.
Und nun zur letzten Kategorie
7.Was habe ich weggegeben?
Zum Schluß die Sachen zu denen ich im letzten Jahr "Adieu" gesagt habe.
Das selbstgenähte Kleid aus dem schönen Viskosestoff konnte ich an eine Freundin weitergeben, der es viel besser stand als mir. Ich fand mich darin irgendwie zu voluminös. Der Stoff gefällt mir aber immer noch sehr. Ein bißchen davon habe ich noch in der Restekiste. Vielleicht reicht es ja noch für ein kleines Sommershirt.
Das schon erwähnte Wickelshirt ging auch an eine Freundin.
Und die Hausschuhe und Stiefelletten haben alle ihre Schuldigkeit getan und sind jetzt im Schuh-Nirvana.
Fazit:
Nachdem ich mir die ganze Nachhaltigkeitsbilanz 2020 nochmal durchgelesen habe, fällt mir auf, dass ich nebenbei für jeden Monat in diesem Jahr schon ein Nähprojekt auf der To-Do-Liste habe. Eijeijei...am Kopf kratz!
Ich hoffe, ich schaffe wenigstens die Hälfte. Wenn die Gartensaison wieder losgeht, ist meist nur wenig Zeit zum Nähen.
Was die Checkliste für einen grüneren Kleiderschrank angeht, ist noch Luft nach oben, aber ich glaube, ich bin auf einem guten Weg. Ich trage doch sehr viele Sachen bis sie mir fast vom Leibe fallen und versuche möglichst wenig unreflektiert zu kaufen.
Ich versuche in diesem Jahr möglichst viel selber zu nähen und gaaanz wenig zu kaufen, sowohl Stoffe als auch Kleidung. Was da am Besten hilft: Gar nicht erst Shoppen zu gehen, auch nicht online.
Zum Glück lebe ich in einem kleinen Ort, wo es gar keine Läden mit Stoffen oder Klamotten gibt und online kaufe ich nicht gerne.
Wenn es mich überkommt, werde ich einfach in meinem eigenen Kleiderschrank "shoppen" gehen! Da entdecke ich dann manchmal völlig neue tolle Kombinationsmöglichkeiten. Vielleicht seht Ihr die ja bald auf meinem Instagram-Account oder hier auf dem Blog!
Ich hoffe, Euch hat meine doch recht ausführliche Nachhaltigkeitsbilanz 2020 gefallen und inspiriert, auch mal zu reflektieren wie grün, fair und nachhaltig es bei Euch im Kleiderschrank so aussieht. Das würde mich sehr interessieren!
Ich wünsche Euch ein wunderschönes Nähjahr und haltet durch, es kommen auch wieder bessere Zeiten,
Eure Fashionrebelline Griselda
+++sayNOtofastfashion+++
Kommentar schreiben