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Liebe Nähnerds und Fashionrebels,
ich habe mir wie im letzten Jahr wieder einen Nähplan gemacht. Der hatte sich nämlich total bewährt, weil ich fast nur Sachen genäht habe, die auf der Liste standen. Ich habe ungefähr die Hälfte der Projekte geschafft, die auf dem Nähplan 2021 standen. Was da draufstand, könnt Ihr hier nochmal nachlesen und was ich tatsächlich genäht habe, hier.
In diesem Jahr will ich das wieder so handhaben.
Nur stand ich bei der Planung vor einem Dilemma: Ich habe zunächst Schnitte rausgesucht, die ich gerne nähen will. Aber das stellte sich als Falle heraus. Ich habe nicht die passenden Stoffe auf Lager. Denn ich habe mir vorgenommen, in diesem Jahr noch intensiver Stoffabbau zu betreiben. Will sagen, ich möchte in diesem Jahr nur Stoffe aus meinem Stofflager verwenden. Denn ich möchte nicht nur ressourcenschonender Kleidung verwenden, sondern auch Stoffe. Sonst werde ich als Slowfashionrebel ja unglaubwürdig! :-) Und in diesen unheimlichen Zeiten muss man ja echt jeden Cent dreimal umdrehen.
Es war dann klar, dass ich genau umgekehrt vorgehen muss und erst die Stoffe aussuche, die ich unbedingt vernähen möchte. Denn das größte Problem war, die passende Stoffmenge und das richtige Material.
Es gibt z.B. die schönsten Stoffe in meinem Lager, die leider nicht für meine Lieblingsschnittmuster ausreichen.
Übrigens bin ich ja überzeugt davon, dass der Stoff am Besten weiß, was er später mal werden will. Das ist für mich die Magie des Nähens!
Die neue Vorgehensweise hat super geklappt, wie Ihr an meiner To-Sew-Liste erkennen könnt. Und an dem Stoffstapel auf dem Foto unten!
Besonders freut mich, dass die Stoffe alle in den Farben harmonieren. Das wird dann schon fast eine gut kombinierbare komplette Garderobe für Frühling und Sommer!
Nun habe ich durch die Vorgehensweise, die Schnitte nach den vorhandenen Stoffen auszusuchen, soviel Nähprojekte auf der Liste, dass es genug für zwei Jahre sind! :-)
Das hängt auch damit zusammen , dass ich noch Nähprojekte aus dem letzten Jahr mit aufgenommen habe. Besonders die beiden Ufos, der Holzfällermantel und der BH sind längst überfällig. Deshalb kommen die Fotos jetzt auch zur Wiedervorlage. :-)
Auch der karierte Jumpsuit aus dem Nähplan 2021 ist wieder auf der neuen Liste gelandet. Denn den möchte ich unbedingt nähen und ich habe dafür ja den passenden Stoff parat. Würde supergut zum Holzfällermantel passen!
Vielleicht sollte ich damit starten...Was meint Ihr?
Soweit zu den Nähprojekten, die noch seit dem letzten Jahr auf ihre Vollendung warten. Sie stehen auf meinem Nähplan ganz oben!
Aber abgerechnet wird am Ende des Jahres. Denn ich habe mich in diesem Jahr schon verleiten lassen, eine Bluse aus einer aktuellen Burdastyle 03/2022 zu nähen. Ganz spontan. Leider, muss ich dazu sagen. Ich finde den Schnitt toll, aber der Stoff, den ich ausgewählt habe, steht mir nicht. Ich finde den Stoff toll, aber er macht mich blaß! Kräftige Farben stehen mir besser. Allerdings war der Stoff vorbildlich aus meinem Lager entnommen. Immerhin!
Aber die Tunika ist einen zweiten Versuch wert und steht deshalb auf dem Nähplan 2022 mit diesem coolen hellblauen Baumwollstoff, der so kleine Neonpünktchen eingewebt hat. Das müsste am Ende eigentlich ganz schick aussehen. Hoffe ich zumindest!
Auf meinem Nähplan 2022(/2023) steht ja von jedem etwas. Ein Kleid, Hosen, Blusen, T-Shirts, Jacken, BH, eine Tasche etc. Also eine komplette Garderobe. Deshalb werde ich die einzelnen Nähproekte jetzt kategorieweise vorstellen und mache deshalb erstmal mit den Blusen weiter.
Die zweite Tunika ist ein Schnitt, den ich schon lange mal nähen möchte. Er ist aus einer Nähzeitschrift, die es leider nicht mehr gibt. Die "Handarbeit". Mir hat die gut gefallen, aber vielen anderen wohl nicht, sonst wäre sie nicht eingestellt worden.
Egal, ich habe jedenfalls den schönen Tunika-Schnitt mit kurzen Ärmeln wiederentdeckt und dazu passend einen Stoffrest gefunden. Der Stoff ist ein dunkelblauer Stretchsatin, der von meinem Weihnachtskleid 2019 noch reichlich übrig ist. Den kann ich mir mit der Tunika gut vorstellen.
Die Vintage-Sommerbluse aus der Burdastyle 5/2012 habe ich schon mal als Probeteil genäht, welches ich aber dann doch das ein oder andere Mal getragen habe. Zwischendurch hatte ich mal diesen schönen Stoff (s.Foto) entdeckt und wollte daraus die Vintage-Bluse nähen. Irgendwie hat das aber nie geklappt. Jetzt bei der Durchsicht meines Stofflagers nach potentiellen Stoffen, habe ich ihn wiederentdeckt. In diesem Jahr werde ich ihn endlich zu Ehren kommen lassen. Der Stoff ist viel zu schade, um ihn im Stofflager versteckt zu halten.
Das nächste Projekt werde ich mal ausnahmsweise nicht für mich nähen. Sondern für meinen Neffen. Der Schnitt dieses Herrenhemds mit Plastron aus der Burdastyle 07/2019 hat es mir sehr angetan. Und ich kann ihn mir gut in einer rustikaleren Version mit dem gestreiften Baumwollleinenstoff vorstellen. Vor allem an meinem Neffen, der gerade ein altes Holzboot renoviert, um damit über die Meere zu schippern.
Apropos - Meere!
Diesen tollen Leinenstoffrest habe ich mir mal ertauscht.(Sehr nachhaltig!) Ich wollte daraus schon immer die Tasche "Grany Bag á la Rive Gauche" aus dem Buch "Carry Me" von Kuka Koshizen nähen. Diesen Taschenschnitt habe ich schon mal genäht und erfreue mich immer wieder daran. Besonders, weil er sehr geräumig ist!
Hier könnt Ihr meine erste Version sehen.
Wird bestimmt auch mit dem Schiffe-Stoff gut als Strandaccssoire aussehen. Das wird aber der einzige Taschenschnitt bleiben, den ich im diesen Jahr vernähe. Taschen habe ich wirklich genug.
Apropos Strand! Für so einen Anlass kann ich mir auch das Wickelkleid aus der La Maison Victor vorstellen mit dem coolen schön leichten Palmenstoff.
Den Palmenstoff habe ich auch schon etwas länger auf Lager, weil ich nie einen passenden Schnitt dafür gefunden habe. Aber jetzt könnte es was werden. Da bekomme ich richtig Lust auf Sommerurlaub und mache deshalb mit den T-Shirts weiter.
Da gibt es zwei Schnitte, die ich mir ausgesucht habe:
Einmal dieses elegante Shirt mit Rundhalsausschnitt aus der Burdastyle FS/2021. Ein super Basisteil, was ich mir wahrscheinlich in verschiedenen Stoffvarianten nähen werde. Zur Probe erstmal in diesem türkisfarbenen Jersey, der noch von meiner Mama aus ihrem Stofflager stammt.
Das zweite Shirt ist eine Version ohne Ärmel mit überschrittenen Schultern aus der la Maison Victor XL "Top Harley". Auch ein toller Basisschnitt für viele verschiedene Versionen.
Ich nehme für meine erste Version einen gemusterten Jaquardjersey. Der sollte sehr gut passen. Ich habe ihn von einer Nähfreundin mal beim Stoffetausch erworben.
( Den habe ich inzwischen bereits genäht. )
Mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden. Passt super und wird bestimmt nochmal genäht!
Wenn die kühleren Tage kommen brauche ich natürlich auch eine lässige Jeansjacke. Da habe ich einen tollen Schnitt in der Burdastyle 5/2021 entdeckt, der bestimmt auch in meiner Safariversion gut aussieht. Der Stoffrest stammt von einer Sommerhose, die ich mal genäht habe. Leider bin ich aus der Hose rausgewachsen. Die Hose habe ich hier mal beschrieben.
Ich glaube, das war meine erste selbstgenähte Hose. Der Stoff hat einen flanellartigen weichen Griff.
Zu dieser khakifarbenen Jacke stelle ich mir die Culotte in einem schlammfarbenen Stretchfeincord gut vor. Die Culotte ist aus dem gleichen "Handarbeit"-Heft wie die kurzärmelige Tunika. Wenn alles fertig ist, habe ich ein stimmiges Outfit für die kühleren Sommertage. Ach, ich kann mir das alles schon so gut vorstellen, dass ich die Sachen im Geiste schon längst trage. :-)
Den Stoff habe ich auch schon lange auf Lager, weil ich nicht wusste, was ich daraus nähen möchte. Ist jetzt nicht gerade eine Highlightfarbe. Dafür aber gut kombinierbar mit anderen Farben. Der Stoff stammt von Monika von schneidermeistern. Sie hatte ihn mir freundlicherweise geschenkt als wir uns auf einem Nähcamp von Elke Puls trafen. Vielen Dank nochmal, liebe Monika. Jetzt mache ich endlich was draus!
Und damit läute ich die Liste der Hosenschnitte ein, die ich in diesem Jahr gerne nähen möchte. Ich nehme mir jedes Jahr vor, mehr Hosen zu nähen, aber irgendwie bin ich bis jetzt immer eher bei den Oberteilen gelandet. Das soll dieses Jahr anders werden!
Im letzten Jahr hatte ich z.B. schon eine schwarze Leinenhose für den Sommer geplant, aber nicht genäht.
Jetzt habe ich einen schwarzen leinenähnlichen Stoff in meinem Lager gefunden und auch einen passenden Schnitt aus der Burdastyle mit Taschen, die ich aber wohl weglassen muss, weil sonst der Stoff nicht reicht.
Den folgenden Hosenschnitt möchte ich auch erstmal in einem schwarzen Baumwollstretch nähen. Obwohl man den auch gut in allen möglichen Knallfarben nähen könnte. In der Burdastyle 04/2022 ist er jedenfalls in einem knalligen Blau präsentiert, was ich mir als nächste Version auch gut vorstellen könnte. Was ich an dem Schnitt toll finde, sind die ausgestellten Beine und die vorgezogenen Seitennähte mit den integrierten Tascheneingriffen.
Und zu guter Letzt habe ich noch einen nachtblauen Stretchsatin in meinem Stofflager entdeckt aus dem ich eine schöne Hose für festlichere Gelegenheiten nähen kann. Der Schnitt aus der Burdastyle steht auch schon lange auf meiner Liste. Mit schönem schmal zulaufenden Beinen.
Wenn ich die ganzen Projekte genäht habe, bleiben ja ne Menge Stoffreste, die ich dann zu Kleidung für die Puppe meiner Großnichte verarbeiten kann. Die Puppe hat nämlich nur ein Kleidchen und freut sich bestimmt über neue Teile. Da bin ich auch als Designerin gefragt. Bin mal gespannt, was ich da zustande bringe.
Ich bin echt stolz auf mich, dass ich so strukturiert an die Planung und Auswahl meiner Nähprojekte rangegangen bin. Ich freue mich schon auf die Ergebnisse, die hoffentlich dann auch so schön ausfallen, wie ich mir das in meinem Nähnerdkopf vorstelle. Besonders freue ich mich darüber, dass ich alle Stoffe in meinem Stofflager gefunden habe und sogar auch Reste von alten Nähprojekten verwenden kann! Da bin ich, wenn alle Nähprojekte fertig sind, Stoffabbaukönigin! :-)
Wenn ich mir meine Stoffauswahl so ansehe, kann ich mir gut vorstellen, dass viele der neuen Kleidungsstücke gut kombinierbar sind. Das wäre natürlich noch das I-Tüpfelchen für meinen immer "grüner" werdenden Kleiderschrank.
Frühlingsgrüße vom Slowfashionrebel,
Griselda
+++SayNoToFastFashion+++
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Manou (Mittwoch, 28 Dezember 2022 09:14)
Liebe Gisela, das hört sich nach einem perfekten Plan an! Und ich mache noch mal mit beim Stoffabbau, hat in diesem Jahr gut geklappt, und es ist noch genug Stoff da für ein weiteres Jahr des Abbaus. Und auch dein strukturierter Plan soll mir wieder Vorbild sein. Beste Grüße