Liebe Fashionrebels,

ich hoffe, Ihr hattet alle schöne Osterfeiertage so wie ich. Das Wetter hier im Spreewald war so schön warm, dass wir sogar endlich wieder draußen frühstücken konnten. Nach dem gefühlt längsten Winter haben wir das sehr genossen!

In diesem Teil von Deutschland, in dem ich zuhause bin, schaltet das Wetter in der Regel so schnell von Winter gleich auf Sommer, dass ich mich gar nicht darauf einstellen kann, meine Garderobe den plötzlich wechselnden Temperaturen anzupassen. Dann gehe ich mit dicker Winterjacke und Pullover vor die Tür und nach drei Schritten bin ich durchgeschwitzt und muss zurück ins Haus, um mir was Luftigeres anzuziehen. Blöd nur, dass ich dann erstmal gucken muss, was ich überhaupt an Frühlingsklamotten im Kleiderschrank habe.

Obwohl ich mich freue, endlich wieder die Frühlings-und Sommerteile aus dem Schrank zu holen, fällt mir die Umstellung nicht leicht.

Es ist fast wie ein Schock. Und im April ist hier nach zwei Tagen gerne ganz schnell wieder Winter, wie heute zum Beispiel. Dazu kommt noch die Umstellung von Winter auf Sommerzeit. Ein bißchen viel Umstellung für mein altes Reptiliengehirn. ;-)

Diejenigen von Euch, die mir schon länger folgen, wissen, dass ich mich bemühe, möglichst nachhaltig Kleidung und Stoffe zu konsumieren. Außerdem versuche ich, möglichst viel meiner Kleidung selbst zu nähen.

In diesem Blogartikel möchte ich heute meine Jahreschallenge "Kleiderschrankinspektion 2024" vorstellen.

Ich möchte nämlich herausfinden, wie oft ich welche Kleidungsstücke in meinem Kleiderschrank trage.

Am Ende des Jahres will ich wissen, was weg kann, was bleiben darf und was ich unbedingt neu brauche.

In der Regel mache ich zweimal im Jahr eine Kleiderschrankinspektion. Einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Dann werden die Klamotten für die entsprechende Saison nach vorne sortiert. Gegebenenfalls auch aussortiert!

In diesem Jahr habe ich mich entschieden, damit bis zum Ende meiner Kleiderschrank-Challenge zu warten.

Ich erstelle nämlich seit 18. Januar diesen Jahres eine Tragestatistik für jedes meiner Kleidungsstücke.

Laut Greenpeace Fashionreport "Nachhaltigkeit in deutschen Kleiderschränken" von 2022 tragen wir ca. 40% unserer Kleidung selten bis nie.

Das finde ich ganz schön viel! Ich bin gespannt, ob das bei mir der Fall ist.

Es gibt von Organisationen und Instituten, die sich für nachhaltigen Konsum von Bekleidung einsetzen, Empfehlungen, wieviel Kleidungsstücke wirklich gebraucht und damit auch regelmäßig genutzt werden.

Ich habe bei den Modeaktivist:Innen von @fashionchangers ein Interview gefunden, wo vom Hot and Cool Institute, Berlin empfohlen wurde, dass einer erwachsenen Frau 85 Kleidungsstücke im Schrank bei 4 Jahreszeiten reichen sollten.

Klingt viel? Aber wieviele Kleidungsstücke habe ich in meinem eigenen Kleiderschrank?

Das wollte ich genau wissen und habe meine Klamotten natürlich gezählt! Nicht berücksichtigen brauchte ich dabei Unterwäsche, Nachtwäsche, Schuhe und Accessoires.

Mein Ergebnis war mir ein bißchen unangenehm.

Ich habe fast doppelt soviel Kleidungsstücke, nämlich 164!

Und jetzt? Gleich die Hälfte wegtun?

Das geht natürlich erst nach sorgfältiger Durchsicht!;-)

Deshalb dachte ich, es wäre eine gute Idee, erstmal für ein Jahr eine Bestandsaufnahme zu machen und zu gucken, welches Kleidungsstück ich wie oft trage. 

Dazu habe ich mir ein paar Zettel und Nadeln und einen Bleistift hergenommen.

Jedesmal, wenn ich ein Kleidungsstück das erste Mal (seit 18.01.) anziehe, bekommt es am Ende des Tragevorgangs einen Zettel. Darauf steht, um welches Kleidungsstück es sich handelt. Den stecke ich dann mit Hilfe einer Nadel an das Kleidungsstück und notiere einen Strich auf dem Zettel. Wenn ich z.B. eine Hose 3 Tage lang trage, stehen auf dem Zettel 3 Striche.

Während ich die Sachen trage, kommen die Zettel in eine Sammelbox.

Ab und zu vergesse ich die Zettel vom Kleidungsstück abzumachen. Zum Glück fällt das meinem Mann oder mir in der Regel auf bevor ich das Haus verlasse. :-)

Bei Kleidung, die in der Wäsche ist, kann ich den Zettel natürlich nicht an der Kleidung lassen. Dann stecke ich die Nadel auf dem Zettel senkrecht, damit ich weiss, das Teil ist im Wäschesack.

Nach fast drei Monaten hat sich mein System für die Trage-Challenge sehr gut bewährt. Es ist natürlich etwas aufwendig, aber ein Jahr werde ich wohl durchhalten. Bis jetzt habe ich 34 von 164 meiner Kleidungsstücke getragen. Ich bin gespannt, wieviele es nach 6 Monaten sind. Ich werde Euch natürlich ein Update geben.

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich dann am Ende der Challenge mit den Ergebnissen umgehe. Es müssten ja laut oben erwähnter Statistik ca. 40% meiner Klamotten am Ende ohne Zettel im Schrank sein. Ob das dann tatsächlich so ist und ob ich mich dann wirklich von diesen Kleidungsstücken trennen kann, bleibt erstmal spannend! ;-)

Habt Ihr schon mal gezählt, wieviel Teile Ihr im Schrank habt und wie oft Ihr sie tragt? Habt Ihr vielleicht Lust bekommen, es herauszufinden? Ich fände es sehr interessant und motivierend, wenn ich Mitstreiter:Innen hätte.

Euer Fashionrebel Griselda

#sayNOtofastfashion